Seitenstück, und die ganz oder teilweise erhaltenen
Einrichtungen der Häuser Abendroth, Voigt, jenisch,
sowie die zahlreich vorhandenen Gebrauchsmöbel aus
der vergangenen Epoche, die in Deutschland an
Gediegenheit und einfacher Schönheit nicht über-
boten und kaum erreicht wurden, nötigen uns noch
heute Hochachtung ab.
Den schlagenden Beweis für die Kraft des Ham-
burger Marktes bietet jedoch der vergleichsweise
hohe Stand unserer Industrie unter ökonomischen
Verhältnissen, die sich ungünstiger nicht konstruieren
lassen. Bis zum Zollanschluss war das Reich für
unsre Industrie ein verschanztes Lager, während
unser Wirtschaftsgebiet der inländischen Industrie
offen lag. Und unter derartigen Verhältnissen hat
sich, um nur ein Beispiel zu nennen, unser Tischler-
gewerbe was Gediegenheit und Sachlichkeit anlangt,
an erster Stelle gehalten, und die Lederindustrie,
nachdem sie sich, von dem wohlhabenden Bürger-
hause Hamburgs getragen, zu eigenartiger Leistungs-
fähigkeit entwickelt, sogar den inländischen Markt
noch vor dem Fall der Zollschranken erobert. Es
lässt sich nicht leugnen, dass jede andere Hambur-
gische Industrie, wenn sie erst einmal in der Heimat
erstarkt ist, denselben Weg machen könnte. Aber
es muss klar erkannt werden, dass wir jetzt vor der
Wahl stehen, eine kräftige Luxus- und Comfort-
industrie in unserm Gemeinwesen auszubilden oder
zur Bedeutung eines Absatzgebietes für die rüstig
voranschreitenden Städte des Inlandes hinabzusinken.