langt, dem Königreich Württemberg und dem Gross-
herzogtum Baden überlegen sei. Das heisst mit
andern Worten, die Summe der reichen und wohl-
habenden Einwohner Hamburgs ist grösser als die
Württembergs oder Badens. Diese numerische Über-
legenheit wird durch günstige Nebenumstände noch
verstärkt. Einmal drängt sich die wohlhabende Be-
völkerung Hamburgs auf den engen Raum weniger
Quadratkilometer zusammen, ist also jeder Anregung
leichter und schneller zugänglich, als wenn sie sich
über ein ganzes Land auf viele grössere und kleinere
Städte verteilte, und dann ist die Neigung unseres
Stammes, das Einzelhaus als Sitz eines behaglichen
Familienlebens der Etagenwohnung vorzuziehen, der
Entfaltung einer gediegenen heimischen Luxus- und
Komfortindustrie überaus günstig. Der Hamburger
Handwerker ist dadurch in der glücklichen Lage,
für seine Erzeugnisse nicht in erster Linie auf den
Export angewiesen zu sein, sondern den Weg gehen
zu können, auf welchem bisher jede grosse Luxus-
industrie sich den Weltmarkt erobert hat. Weder
in Frankreich noch in England, um bei den Bei-
spielen aus unserer Zeit zu bleiben, ist die Luxus-
industrie im Dienst des Exporthandels erstarkt. Der
Export hat sich von selber eingestellt, sowie eine
gediegene und originelle Leistung den ausländischen
Käufer lockte. Wie gross die Macht einer Kunst-
industrie anzuschlagen, welche energisch das Wesen
eines kunstsinnigen Volkes ausspricht, hat in unsern
Tagen der Bedarf japanischer Waren in allen Kultur-