Volltext: Drei Programme (Bd. 4)

Erfahrung aller Zeiten beweist, dass es kaum ein 
besseres Mittel giebt, die Gemüter des Volkes in 
den Dienst der Staatsidee zu gewinnen als die Auf- 
führung und grossartige Ausstattung eines repräsen- 
tativen Monumentalbaus, dessen Bedeutung zu der 
ganzen Bevölkerung spricht, so darf der Hamburgische 
Staat sich Glück wünschen, dass ein derartiges Werk 
sich in der Epoche einstellt, wo Hamburg von der 
Mittelstadt zur Grossstadt übergeht. 
Während somit schon die Staatsraison zur Um- 
schau mahnt, verleihen die gegenwärtige Lage der 
Hamburgischen Industrie sowie die Krisis, in welcher 
sich unsre kunstgewerbliche Bewegung befindet, der 
Ausstattung des Rathauses die grösste wirtschaftliche 
Tragweite. Die Aufhebung der Zollschranken zwingt 
unsre Industrie, wenn sie sich selbst erhalten will, 
von der Defensive in die Offensive iiberzugehen, 
um wenigstens die umliegenden Provinzen wieder zu 
erobern; und nach menschlicher Berechnung hat 
auf dem Gebiet des Kunstgewerbes in der nächsten 
Zeit eine Epoche der billigen Überladung und des 
Schwulstes abgewirtschaftet, und eine Tendenz nach 
gediegener Einfachheit wird sich Bahn brechen. In 
diesem nach mehr als einer Richtung kritischen Moment 
der heimischen Produktion die umfassendste Arbeit 
zuweisen zu können, die in der Geschichte unsers 
Staatswesens überhaupt möglich ist, muss als be- 
sonderer Glücksumstand aufgefasst werden. 
Wenn aber unserm Staat eine politisch und 
ökonomisch gleich folgenschwere Aufgabe bei der
	        
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