über das, was er selber sieht, genau wie vor der
Architektur. Er soll dabei lernen, über die Gruppie-
rung der Figuren, über die Bewegung jeder einzelnen
und ihren Anteil an dem Vorgang, über die Ver-
teilung der Farben und des Lichtes Rechenschaft
zu geben. Im Wesentlichen sollen nur moderne
Bilder gesehen werden; von den Werken älterer
Meister sind jedenfalls nur ganz frisch erhaltene
hereinzuziehen. Wie weit der Inhalt des Kupfer-
stichkabinets zu berücksichtigen ist, möchte ich jetzt
noch nicht zu bestimmen versuchen. Doch sollte
ich meinen, dass in Rücksicht auf das grosse Quan-
tum Kunstleistung, das heutzutage selbst den unteren
Klassen durch die illustrierten Blätter zugeführt
wird, den Schülern die Augen über das Wesen des
Kupferstichs und des Holzschnitts geöffnet werden
müssen. Aber, wie gesagt, es kommt heute noch
nicht darauf an, überall Einzelvorschläge zu machen.
Wir wollen erst an den Hauptpunkten einsetzen,
wie weit wir gehen können, wird die Praxis lehren.
Nur in einem Punkt werden wir gezwungen sein,
mit den vorgerückteren Schülern noch hinauszugehen
über den Kreis dessen, was die nächste Heimat
bietet. Hamburg hat die Denkmale seiner mittei-
alterlichen Kultur fast alle zerstört. Wir haben keinen
Dom, kein Kloster, kein altes Thor. Aber Lübeck
und Bremen, die so viele Jahrhunderte her unsere
treuen Genossen sind, haben sich herrliche Zeugnisse
ihrer Vergangenheit bewahrt. Sie müssen uns aus-
helfen. Nicht ohne Beschämung erinnere ich mich