anlangt, nahe auf die Königreiche, das dürfen wir
nicht vergessen: Ein solcher Organismus kann nicht
gedeihen, wenn die Lebenskraft wichtiger Glieder
unterbunden wird. Es wäre etwas anderes, wenn
die Stadt einem grösseren Staate angehörte, dann
könnte sie sich damit begnügen, dessen Handels-
organ zu sein und anderen Städten die eigentliche
Kulturarbeit überlassen. Aber Hamburg ist ein
selbständiger Staat und hat dessen allseitige Ver-
piiichtungen. Hamburgs Kunstindustrie stand noch
vor hundert Jahren obenan in Deutschland. Wir
haben heute für die weitere Entwickelung den Unter-
grund einer bis in tiefere Schichten hinein wohl-
habenden Bevölkerung. Weshalb diesen grossen
Vorteil nicht ausnutzen?
Eins der Mittel, uns den Käufer zu Hause zu
erziehen, bietet uns die Schule. Wir dürfen uns
allerdings kein unmittelbares Ergebnis versprechen
und müssen uns hüten, zu hoch anzuschlagen, was
sich auf dem Wege erreichen lässt. Aber ich bin
fest überzeugt, es lässt sich ausserordentlich viel
wirken, wenn die Arbeit praktisch angefasst und ein-
gerichtet wird. Wir müssen nur nichts verkehrtes
wollen. Kenner lassen sich in der Schule nicht er-
ziehen. Kunstgeschichtliches Wissen wird schnell
vergessen, nützt so gut wie nichts und kann sogar
dem Deutschen unter Umständen höchst schädlich