Speisezimmer bürstet, seiner schlecht sitzenden
Kleidung, seinen ungefügen Schuhen im Auslande
nur die Zielscheibe des gutmütigen Spottes ist.
Er wirkt mit seiner mangelhaften Erscheinung, seinem
lauten Wesen, seinen unsicheren Manieren in der
Gesellschaft und namentlich bei Tisch oft geradezu
abstossend und fallt der Verachtung von Menschen
anheim, die vielleicht an Wissen tief unter ihm stehen.
Wir könnten uns nun im Bewusstsein unseres
Wertes über solche Äusserlichkeiten hinwegsetzen.
Aber der Mangel an formaler Bildung hat schwer-
wiegende Folgen, die man bisher kaum beobachtet
hat. Er beeinflusst unmittelbar die Erhaltung unseres
Volkstums.
Der Deutsche im Auslande vermag den festen
Lebensformen keine eigenen Sitten gleichen Wertes
entgegenzusetzen. Er muss wohl oder übel in Eng-
land Engländer, in Frankreich Franzose werden,
und wenn er eine Ausländerin heiratet, so fällt sein
Hauswesen unter die Gesetze und infolgedessen
auch unter die Sprache w, die sein Weib mitbringt.
Ein Engländer nimmt als einen Teil seines Wesens
seine feste Sitte mit, wohin er geht und bleibt
dadurch seinem Volkstum erhalten; der Deutsche
geht im Ausland seinem Volk verloren. Gewiss liegt
die tiefere Wurzel dieses Übels in der geringen
Widerstandsfähigkeit unseres Charakters, aber unser
Mangel an Erziehung und festen nationalen Lebens-
formen sind die Bresche, durch welche das fremde
Wesen
siegreich
eindringt.