Volltext: Drei Programme (Bd. 4)

Dies, hochgeehrte Herren, ist in aller Kürze der 
Plan für die Neugestaltung der Kunsthalle. Wir wollen 
nicht ein Museum, das dasteht und wartet, sondern 
ein Institut, das thätig in die künstlerische Erziehung 
unserer Bevölkerung eingreift. Und das ist ja keine 
lediglich sittlich-ästhetische, sondern eine ganz her- 
vorragend volkswirtschaftliche Frage. Die Zukunft 
unserer Kunst wie unserer Industrie hängt davon 
ab, 0b wir uns den prüfenden, grosse und strenge 
Anforderungen stellenden Käufer im eigenem Land 
zu erziehen wissen. Dafür ist aber noch so gut wie 
Nichts geschehen. 
Ihnen brauche ich nicht zu sagen, dass es nicht 
in unserer Absicht liegen kann, dies alles mit einem 
Male in Angriff zu nehmen. Wir würden selbst 
dann nicht dazu im stande sein, wenn wir schon 
jetzt über die Kräfte und Mittel verfügten, die da- 
zu gehören. Es werden auf alle Fälle ]ahre ver- 
gehen, ehe das Programm in den Umrissen erfüllt 
ist. Aber wir haben es für dringend geboten er- 
achtet, es Ihnen schon jetzt in seinem ganzen Um- 
fange, wenn auch nur andeutungsweise, vorzuführen. 
Manches wird die Praxis noch hinzufügen; weg- 
streichen  das ist unsere Überzeugung  sehr 
Weniges. Wir wollen unsere ganze Kraft an die 
Arbeit setzen. 
Meine Herren, Sie wissen alle, dass mehr als ein 
Jahrhundert hindurch die Bürgerschaft Hamburgs 
das wichtigste n a ti o n al e Kulturelement des deutschen 
Nordens bildete. In die Wälle Hamburgs liüchtete
	        
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