Dies, hochgeehrte Herren, ist in aller Kürze der
Plan für die Neugestaltung der Kunsthalle. Wir wollen
nicht ein Museum, das dasteht und wartet, sondern
ein Institut, das thätig in die künstlerische Erziehung
unserer Bevölkerung eingreift. Und das ist ja keine
lediglich sittlich-ästhetische, sondern eine ganz her-
vorragend volkswirtschaftliche Frage. Die Zukunft
unserer Kunst wie unserer Industrie hängt davon
ab, 0b wir uns den prüfenden, grosse und strenge
Anforderungen stellenden Käufer im eigenem Land
zu erziehen wissen. Dafür ist aber noch so gut wie
Nichts geschehen.
Ihnen brauche ich nicht zu sagen, dass es nicht
in unserer Absicht liegen kann, dies alles mit einem
Male in Angriff zu nehmen. Wir würden selbst
dann nicht dazu im stande sein, wenn wir schon
jetzt über die Kräfte und Mittel verfügten, die da-
zu gehören. Es werden auf alle Fälle ]ahre ver-
gehen, ehe das Programm in den Umrissen erfüllt
ist. Aber wir haben es für dringend geboten er-
achtet, es Ihnen schon jetzt in seinem ganzen Um-
fange, wenn auch nur andeutungsweise, vorzuführen.
Manches wird die Praxis noch hinzufügen; weg-
streichen das ist unsere Überzeugung sehr
Weniges. Wir wollen unsere ganze Kraft an die
Arbeit setzen.
Meine Herren, Sie wissen alle, dass mehr als ein
Jahrhundert hindurch die Bürgerschaft Hamburgs
das wichtigste n a ti o n al e Kulturelement des deutschen
Nordens bildete. In die Wälle Hamburgs liüchtete