das Beste! die älteren Epochen bis zum Schluss
des vergangenen Jahrhunderts. Nur etwa die Werke
von Dürer, von Schongauer und Rembrandt sind
auf Vollständigkeit anzulegen.
Eine ganz andere Verpllichtung haben wir für
die Leistungen unseres ]ahrhunderts. Es muss unser
Bestreben sein, als Ergänzung zu unserer modernen
Galerie Alles zu sammeln, was in den vervielfältigen-
den Techniken auf künstlerischen Wert Anspruch zu
machen hat. Ausgeschlossen bleibt im Allgemeinen,
was nur Reproduktion ist, oder ausschliesslich für
den Wandschmuck geschaffen wurde.
Unser Gebiet bleibt noch reich genug. Welch'
unermessliche Schätze hat nicht allein der deutsche
Holzschnitt der verflossenen Epoche aufzuweisen!
Ich erinnere Sie an das Lebenswerk Ludwig Richtefs,
an die unvergessenen Schöpfungen RethePs, Führich"s,
Schnorr's, an MenzePs Illustrationen. Alles Dies
annähernd vollständig zu besitzen und jeden Augen-
blick dem Publikum zur Verfügung stellen zu können,
ist die Pflicht eines Kupferstich-Cabinets, das sich
einer modernen Galerie anschliesst. Die Radirung
ist ja leider bei uns weniger gepflegt worden, aber
die humorvollen Blätter Schrödtefs und Neureuthefs,
sowie das Werk MenzePs und seiner Nachfolger
müssen wir aufzuweisen haben. Eine besondere
Verpflichtung legt uns der Besitz der englischen
Galerie auf. Es ist Ihnen bekannt, dass sich in
England an die Blüte der Malerei in diesem ]ahr-
hundert eine hohe und eigenartige Entwickelung