ihrer eigenhändigen Stiche und Radirungen gar nicht
zu würdigen und sie haben in ihnen ihre tiefsten
Gedanken niedergelegt. Wir werden an unserm
Kupferstichcabinet von der ersten Stunde an eine
gründliche Reorganisation in Angriff nehmen müssen,
damit die kostbaren Stiche und Handzeichnungen,
deren einzelne Blätter oft viele Tausende wert sind,
ohne Schaden einem Jeden können in die Hand ge-
geben werden. Gerade hier haben sich die in Eng-
land erprobten Einrichtungen, deren Einzelheiten
Sie mir erlassen werden, ungemein praktisch er-
wiesen.
Während unsere Kunsthalle in Bezug auf Er-
haltungsmassregeln keine eigenartige Aufgabe haben
kann, muss sie sich in Bezug auf den Umfang und
die Art der Erwerbungen von Grundsätzen leiten
lassen, die aus unseren örtlichen Bedürfnissen ent-
springen.
Es kann nicht die Aufgabe der Kunsthalle sein,
auf all' ihren verschiedenartigen Sammlungsgebieten
nach Vollständigkeit zu streben das muss, wo es
überhaupt möglich ist, den Instituten der grossen
Centralstätten vorbehalten bleiben. Bei uns kommt
es nicht darauf an, möglichst viel zu erwerben, wir
müssen den Nachdruck auf den künstlerischen Wert
jedes einzelnen Stückes legen. Darüber hinaus
lassen sich keine Grundsätze aufstellen; es gilt, bei
jeder Abteilung aus ihrem Charakter festzustellen,
in welcher Weise wir bei Erwerbungen vorzugehen
haben.
L i c h t w a r k, Drei Programme.