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vorherige Schätzung der Gesamtkosten zu bewegen,
und welche in der Gefahr gipfelten, es möchten sich
die hohen Behörden in ihren Provisorien allmählich
einwohnen und behaglich fühlen und dann auf den
ihre Ruhe bedrohenden künstlerischen und kunstge-
werblichen Schmuck ganz und gar verzichten. Die
Befürchtung, das der nach Verlauf so vieler jahr-
zehnte und nach Besiegung unzähliger Hindernisse
ins Leben gerufene Bau abermals in Stillstand ge-
raten oder erst in unabsehbarer Zeit seine definitive
innere Ausstattung erfahren möchte, bildete damals
für uns den Hauptgrund, weshalb wir die Vollendung
des Gebäudes nicht von der Zustimmung der Be-
hörden zu den Vorschlägen der Denkschrift ab-
hängig machen wollten."
Diese Ausführungen decken sich mit denen des
Vorworts der Rathausbaukommission zu ihrem achten
Berichte (November 1892). Auch hier wird von den
in der Denksrift vorgeschlagenen praktischen Mass-
nahmen nur die Frage der Provisorien berührt und
in demselben Sinne verneinend beantwortet.
Auch die Versuche, weitere Kreise der Be-
völkerung zu gewinnen, misslangen, und Gewerbe-
treibende und Künstler sprachen die Befürchtung
aus, sie würden das Wohlwollen der Rathausbau-
meister verlieren, wenn sie sich öffentlich für die
Vorschläge der Denkschrift erklärten.
Von einigen Mitgliedern des Senats wurde zur
selben Zeit privatim ohne Erfolg der Versuch ge-
macht, eine Verständigung zwischen den Unter-