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Einige Auszüge aus diesen im Frühjahr 18g!
erstatteten und veröffentlichten Gutachten mögen
zur Beleuchtung der Sachlage angeführt werden:
Herr
Geheimrat
Wilhelm
Bode:
. . . „Ich möchte jeden Satz der Denkschrift
unterschreiben! Wir sind jetzt mit unserm „Kunstge-
werbe" in Deutschland an einem bedenklichen Wende-
punkt angekommen: unsere zahllosen Gewerbe- und
Kunstgewerbeschulen haben eine übergrosse Zahl der
tüchtigsten Kräfte dem eigentlichen Gewerbe "ent-
zogen, indem sie dieselben in das Gebiet der "Kunst"
erheben wollten. Ohne irgendwie selbständig zu
sein sie sind im Gegenteil Sklaven der Vorbilder,
welche ihnen die Architekten liefern sind sie dem
eigentlichen Gewerbe entfremdet und bilden ein be-
trächtliches Kontingent unseres sozialistischen Prole-
tariats. Ein gesundes Kunstgewerbe kann nur an
bestimmten grossen Aufgaben erzogen werden. Das
hat man, leider sehr spät, auch bei uns in Preussen
jetzt erkannt . . . .
"Freilich sind Sie in Hamburg durch eine so grosse
und so eminent populäre Aufgabe wie der Rathaus-
bau in weit günstigerer Lage.
Herr
Geheimrat
Prof.
Conze:
Die Sätze, welche die Denkschrift ausführt, sind
ja für jeden, der diesen Dingen einigermassen nahe
steht, so unbestreitbar richtig, dass die Zustimmung
sich von selbst versteht. Auch wird jeder Deutsche