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allen Umständen Erforderliche so bedeutend, dass
die Frage nicht zu umgehen ist: "Sollten die grossen
Summen, welche die künstlerische und dekorative
Ausstattung des Rathauses erfordert, fruchtbringend
für die Entwickelung der heimischen Produktion an-
gewendet werden oder nicht?"
„Von vielen Seiten ist ferner der Wunsch ge-
äussert, der Ausschmuck des Rathauses solle der
Opferwilligkeit des Bürgerstandes im Wesentlichen
überlassen werden. Wir möchten dafür eintreten,
dass der Staat, um der Zersplitterung der Kräfte,
dem Verschleppen und allen Zufälligkeiten vorzu-
beugen, die Ausstattung des Rathauses in grossem
Stil als seine besondere Ehrenpilicht ansieht.
"Die freiwillige Beteiligung der Bürger dürfte am
besten auf die Beschaffung der Mittel für gewisse,
nicht in unmittelbarer Verbindung mit dem Bau
stehende, Bedürfnisse gerichtet werden, z. B. die
Ausbildung eines Silberschatzes.
"Möge unser Mahnruf ein Echo in den Herzen
unserer Mitbürger findenl
E. Vivie, C. Kall, A. Lichtwark.
Unterdess hatte ich eine Reihe hervorragender
Künstler und Forscher des Inlandes um Gutachten
gebeten, deren Veröffentlichung die Hamburger
Kreise mit dem Urteil der unbeteiligten Fachleute
bekannt machen sollte.