bald in Erfüllung. gehen werden, ist zum Mindesten
zweifelhaft, und die Gefahr, dass gerade diejenige
deutsche Stadt, die nach der Wohlhabenheit und
den häuslichen Lebensgewohnheiten ihrer Bürger vor
andern bestimmt scheint, einer originellen und ge-
diegenen Produktion den Boden zu bieten, zu ihrem
und des Reiches Schaden die Selbstständigkeit ver-
liert und für alle höheren Leistungen des Kunst-
gewerbes auf die Städte des Inlandes angewiesen
sein wird, ist keineswegs ausgeschlossen. Noch
dringlicher als vor zwei Jahren müssen wir heute die
Notwendigkeit betonen, alle Keime der heimischen
Industrie an einer umfassenden Aufgabe gross zu
pflegen, damit unser Gewerbestand, von der Be-
hauptung des heimischen Marktes ausgehend, im
höchsten Sinne konkurrenzfähig wird.
„Sodann möchten wir den verschiedentlich ausge-
sprochenen Befürchtungen entgegentreten, dass unsere
Pläne nur mit ausserordentlicben Opfern seitens des
Staates durchzuführen sind. Wir müssen zwar den
Wunsch aussprechen, dass der Hamburgische Staat,
der in weiser Fürsorge Millionen über Millionen für
die Bedürfnisse des Handels opfert, mit derselben
politischen Umsicht für das Gewerbe eintritt, wo sich
ihm die Gelegenheit bietet; hat er doch durch die
Gründung des Gewerbemuseums und der Gewerbe-
schule diese Verpliichtung bereits anerkannt. Aber
gesetzt, es sollte bei der Ausstattung des Rathauses
keinerlei besondere Aufwendung gemacht werden,
was sehr zu bedauern wäre, so ist doch das unter