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Dass er durch stetige, unermüdliche Arbeit und vor-
nehme Geschäftsprinzipien seinem Bankhause eine
herrschende Stellung errungen, hat den grössten Teil
seiner Zeit und seiner Kraft verzehrt. Wenn aber
die Rede darauf kam, pflegte er auf das Glück hin-
zuweisen, das ihm die Wahl seiner Mitarbeiter ge-
bracht hatte, und immer betonte er dabei, dass ihn
diese Erfolge doch nicht mit solcher Befriedigung
erfüllten, wie die Ausbildung seiner Galerie. Und
die Galerie hat ihm diese Liebe gedankt, denn sie
hat ihm eine Ehrenstellung bereitet, die ihm alles
andere nicht hätte verleihen können, und sie wird
sein
Andenken
für
immer
erhalten.
Den Wert einer solchen Galerie für Hamburg
haben die meisten von uns an sich selber erfahren,
denn sie gewährte uns den Ausgangspunkt neuer
Vorstellungs- und Erkenntnisreihen.
Auch ich habe als junger Mensch in dieser
Sammlung die erste nähere Bekanntschaft mit Menzel
und Knaus, mit Corot, Rousseau, Daubigny, Diaz,
Duprä, Troyon machen dürfen, und als ich in die
deutschen Kunststädte und später nach Paris kam,
da empfand ich es als eine grosse Wohlthat, den
neuen Werken der Meister nicht unvorbereitet ent-
gegenzutreten. Und wie rnir, ist es unzähligen er-
gangen, und Generationen werden noch von der
Lebensarbeit dieses feinsinnigen Sammlers gut haben.
An diesem seinen Werke können wir dann über-
haupt die
studieren.
Bedeutung
gewählter
Privatsammlungen