Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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Schnecke heraufgeklettert; aus der Luft ist ein leicht- 
beschwingter Schmetterling herangeflogen.  Bunte 
Aras und Kakadus schaukeln sich auf ihren Stangen 
im Zoologischen Garten, weisse Schwäne segeln auf 
dem Wasser des Tiergartens ans buschige Ufer heran. 
Im Kurgarten lockt eine Dame mit einem Stückchen 
Brot in der Hand ein zahmes junges Reh, das steif- 
beinig über die Beete herangesprungen kommt und 
im letzten Moment zwischen Scheu und Verlangen 
die steifen Beinchen vorstemmt. Mit der kleinen 
Schelle am Hals würde es die Wonne jedes Kinder- 
herzens bilden.  Die Augen geschlossen, liegt im 
Halbschlummer der müde Zughund vor der Karre 
und merkt es nicht, dass auf ihren Sammetpfoten 
die Hauskatze aus dem Kellerloch gestiegen ist. 
Das sind alle die Tiere, die ein Berliner Kind 
im Tiergarten, im Zoologischen Garten, auf der 
Strasse und während der Sommerreise beobachten 
kann. 
Die 
wilden 
Tiere 
werden 
hie 
und 
da 
nicht 
in ihren Käfigen und Zwingern, sondern in freier 
Wildnis geschildert: der Tiger, wie er in seiner 
Höhle liegt, der Büffel, als ob ihn die Fliegen 
plagten, wühlt den Grund des Schilfes auf. Das ge- 
waltigste ist ein ernster, grossartiger Löwenkopf, 
hinter dem eine ferne, kahle Felswand gegen den 
Himmel ragt. In diesen Fällen bildet das Bilderbuch 
eine Ergänzung der Eindrücke aus dem zoologischen 
Garten. Manchmal wird die Veränderung des 
Standpunktes, die das Kind so sehr liebt, der 
Gulliverstandpunkt, auf die einfachste Weise erreicht, 
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