Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

dung erfüllt gab er 1836 die in zweijähriger Arbeit 
entstandenen Denkwürdigkeiten aus der Branden- 
burgisch-Preussischen Geschichte heraus. Damit hatte 
er den Boden gefunden, auf dem sich das weite 
Gebäude seiner Kunst erheben sollte, die Heimat 
und ihre Geschichte. 
Diese Arbeit und einzelne Versuche, gestützt auf 
den selbständigen Eifer des Xylographen Unzel- 
mann, den Holzschnitt zu erneuern, lenkten die 
Blicke Franz Kuglers, der sich nach einem Illustrator 
seiner volkstümlichen Biographie Friedrichs des 
Grossen umsah, auf den vierundzwanzigjährigen Menzel. 
Von 1839 bis 1842 hat der junge Künstler rund 
vierhundert Illustrationen zu diesem Werk nicht nur 
entworfen, sondern unter strengster Überwachung 
der Holzschneider und bei beständiger Steigerung der 
Ansprüche ausführen lassen. Es scheint kaum fass- 
bar, wie es einer einzelnen Menschenkraft möglich 
war, in kaum mehr als drei Jahren die vergessene und 
bis dahin verachtete Formenwelt des Rococo sich 
in Kostüm, Möbel, Gerät, Architektur, Ornament 
und Menschenphysiognomie durch unermüdliches 
Studium der Dokumente ganz zu eigen zu machen, da- 
neben Modeilstudien zu treiben, die Holzschneidekunst 
auf eine ganz neue Stufe zu erheben  hatten doch 
die ersten Zeichnungen noch in Paris geschnitten 
werden müssen  und dabei noch die Spannkraft 
zu behalten, alle zwei bis drei Tage eine neue Korn- 
position nicht nur zu erdenken, sondern bis in die 
leiseste Abschattung, die dem Holzschneider erreichbar
	        
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