Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

von besonderer Wichtigkeit, dass wir den Begabungen, 
die uns das Geschick von Jahr zu Jahr bescheert, 
in der Heimat die gediegene künstlerische Aus- 
bildung gewähren, die ihnen bei uns bisher ver. 
sagt blieb. 
Erst wenn sie in der Heimat gelernt haben, auf 
eigenen Füssen zu stehen, können sie mit Nutzen und 
ohne Gefahr hinausgesandt werden, um die wertvollen 
Anregungen fremder Kunststätten aufzunehmen. 
Akademien haben wir in Deutschland zur Ge- 
nüge, dagegen brauchen wir in jeder grösseren Stadt, 
und in Hamburg zu allererst, im Anschluss an die 
vorhandenen Bildungsanstalten eine Aktklasse, in der 
gelernt werden kann, was in der Kunst lernbar und 
lehrbar ist, die Gewöhnung an ein eindringendes, 
tiefbohrendes Studium der Natur, vor Allem des 
Nackten. 
Die Kosten, die eine solche Aktklasse für Künstler 
verursacht, kommen im Vergleich mit den grossen 
Summen, die für den doch nur vorbereitenden gewerb- 
lichen Unterricht freudig aufgewandt werden, gar nicht 
in Betracht. Wir dürfen bei aller Hochschätzung einer 
gründlichen Elementarbildung nie vergessen, dass 
rsie nur dann fruchtbar sein kann, wenn eine höhere 
Bildung und Leistungsfähigkeit über ihr vorhanden 
ist, von der sie Weisungen und Anregungen em- 
pfängt. Wo die hohe Kunst fehlt oder unentwickelt 
ist, bleibt die Elementarbildung des Kunstgewerbes 
ein Körper ohne Kopf. 
Es handelt sich für unser Kunstgewerbe gerade-
	        
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