Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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diesen 
künstlerischen 
Lebenscentren 
durchaus 
nitht nachzustehen braucht. Eine so wunürvolle, 
reiche Landschaft, ein so vielseitiges Volksleben, 
eine so ausgesprochene Eigenart der Bevölkerung, 
ein so herzliches Heimatgefühl sind nicht leicht an 
einem anderen Orte in Deutschland als Grundlagen 
für eine ö_rtliche und doch nicht kleinsinnige und 
kleinstädtische Blüte der Kunst vorhanden. Und 
wenn die Entwicklung der heimischen Kultur erst 
mehr als bisher als hamburgische Angelegenheit 
und als Verpdichung empfunden wird, dann fehlt 
es auch nicht an Mitteln und an Opferwilligkeit, 
denn die materiellen Unterlagen sind vorhanden. 
Wir dürfen es nicht als ein Glück für unsere 
deutsche Kunst des neunzehnten Jahrhunderts 
ansehen, dass sie in so vielen Kleinstädten gepHegt 
wurde, wo die Akademie ganz isoliert stand, 
wo die Künstler auf sich allein und den Kunsthandel 
angewiesen waren, und die die Kunst weder nötig 
hatten, noch am Leben zu erhalten in der Lage 
waren. Es wäre ein ander Ding gewesen, wenn in 
den grossen Bürgerstädten wie Frankfurt, Leipzig, 
Bremen, Hamburg die wohlhabende Gesellschaft 
künstlerische Kultur genug besessen hätte, die grossen 
Begabungen anzuziehen oder festzuhalten. jede dieser 
Bürgerstädte hätte mit ihrer Freiheit und ihren 
materiellen Mitteln mehr leisten können, als alle 
mittleren und kleineren Akademien zusammen." 
Sollen unsere Zustände gesunden, so müssen diese 
alten Stammescentren und die vielen anderen wohl-
	        
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