Hamburger Künstlern enthält, ist, von dem künst-
lerischen Charakter ganz abgesehen, ungemein lehr-
reich. Wer es mit den von denselben Künstlern
auf unsere Ausstellung gesandten Bildern vergleicht,
wird erkennen, wie schnell jede Entwickelung voran-
schreitet und wie sie sich, gebunden an das organische
Wachstum des Einzelwesens, mit innerer Notwendig-
keit vollzieht.
Welchen Weg die künstlerische Entwicklung in
Hamburg ferner einschlagen wird, lässt sich nicht
voraussagen. Nur eins ist sicher, wenn sie gesund
ist, dann wird sie sehr rasch fortschreiten und inner-
halb des nächsten Jahrzehnts die auf lange Zeit ent-
scheidende Epoche durchmachen.
Diese Erkenntnis sollte hinreichen, um auf die
Vorgänge die Aufmerksamkeit und die Teilnahme
aller zu lenken, denen die Zukunft einer heimischen,
selbständigen Kultur am Herzen liegt, und dies sind
doch wohl alle Hamburger, deren Bildung hinreicht,
die Wichtigkeit des Problems zu erfassen.
Denn es wird alles davon abhängen, ob weitere
Kreise in Hamburg sich entschliessen, nicht nur zu-
zusehen, sondern Hand anzulegen; In den letzten
dreissig Jahren haben wir unsere heimischen Künstler
einsam dahinleben lassen. Keiner von ihnen dürfte
das Gefühl gehabt haben, dass eine Strömung da
war, die ihn trug, eine Schar von Kunstfreunden