Wenn wir heute den Wunsch äussern, dass die
ihamburgischen Sammler und Kunstfreunde der
heimischen Produktion ihre Sympathie zuwenden
möchten, so soll damit im Grunde nur zum Be-
wusstsein gebracht werden, was im letzten Jahrhundert
schon praktisch in Übung war. Die weitaus über-
wiegende Zahl der Bilder unserer Gensler, Kauffmann,
Ruths, um nur die ältere Generation zu nennen, be-
"findet sich im Hamburger Privatbesitz. Aus den
deutschen Kunststädten hat der Kunsthandel die
Werke der hervorragendsten Meister dagegen in alle
Winde geführt, an den meisten Orten war auch gar
nicht die wirtschaftliche Grundlage vorhanden, dass
der lokale Bedarf auch nur die Produktion eines ein-
zigen Meisters hätte tragen können. Wo hätte Düssel-
dorf mit den Bildern auch nur eines der Achenbach
bleiben sollen? Diese Eigenart Hamburgs, die in der
über weite Schichten verbreiteten Wohlhabenheit be-
ruht, gilt es, bewusst zum Ausgang der neuen Ent-
wicklung zu nehmen.
Auch in Bezug auf die Ankäufe der Sammler und
Kunstfreunde können wir auf ähnliche Resultate hin-
weisen wie bei der Entwicklung unserer hamburgischen
Kunst.
Neben den Werken der älteren Künstlergeneration
sind seit einigen Jahren auch die der jüngeren in
viele Familien gedrungen.
Auch darin liegt ein grosser Fortschritt gegenüber
dem Stand der Dinge vor 1894; Damals gehörte
"der Hamburger Markt fasst ausschliesslich gewissen