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einen Platz neben den Werken inländischer und.
ausländischer Schulen zu gewähren?
Der Gesamteindruck der Ausstellung ist durch-
aus hamburgischen Chatakters. Sowohl die ältere-
wie die jüngere Generation unserer Künstler hat sich.
in den letzten Jahren entschieden auf den Boden
der Heimat gestellt, und Sammler sind ihnen gefolgt.
Wer die künstlerische Thätigkeit der deutschen
Kunststädte verfolgt hat, wird schwerlich irgendwo
eine entschiedenere Wendung in das Heimatliche
wahrgenommen haben.
In dieser neuen Thatsache, die vor einem jahr-
zehnt wohl gewünscht, aber nicht vorhergesehen
werden konnte, dürfen wir die beste Bürgschaft für
eine gesunde Entwickelung der Kunst in Hamburg
erblicken. Denn alle gesunde Kunst im Bürgertum
ist von je im höchsten Sinne Ortskunst gewesen.
Nur wenn sie diesen Charakter trägt, steht zu hoffen,
dass sie in der breitern Schicht der Bevölkerung die
Teilnahme findet, deren sie zu ihrem Gedeihen
bedarf.
Neben dem eigentümlich hamburgischen Charakter
unserer Ausstellung von 1898 drängte sich in den
Sälen, die der neuen Produktion gewidmet waren,
ein anderer Zug auf: Alles atmet Verjüngung und
Jugend.
Nicht nur der jüngeren Generation hat die Mög-
lichkeit, alljährlich auszustellen, neue Antriebe ge-
geben. Selbst bei den im höheren oder mittleren
Lebensalter stehenden Künstlern fällt in die Augen,