diesen liebenswürdigen Hausgenossen zu gewähren,
in dessen täglichem Umgang sie befähigt werden, die
Natur und die Kunst mit aufgeschlossenen Sinnen
und empfanglichem Gemüt auf sich wirken zu lassen.
„Dass der nationalen Produktion dient, wer bei
sich und den Seinen die künstlerische Empfindung
erweckt, wird heute von allen Seiten mit Recht be-
tont. Es ist mithin eine sehr ernste Sache, was für
ein Bild man als Freund ins Haus nimmt, und man
sollte es nicht in einer müssigen Stunde thun,
sondern vorher mit sich zu Rate gehen. Und dann
sollte man sich auch fragen: kann ich durch die
Aufwendung auch andern als mir nützen? Oder, als
Hamburger: kann ich der Kunst meiner Heimat
dienen? Denn heute hängt das Gedeihen der Kunst
nicht von der Kirche und vom Fürsten ab, die einst
den Künstler in ihre Dienste nahmen, nicht vom
Staat, der ein unpersönliches, in höheren Kultur-
dingen bedürfnisloses Wesen geworden ist, sondern
in erster Linie vom einsichtigen Bürger. Wenn dieser
in einer Stadt wie Hamburg blindlings auf Schleuder-
auktionen kauft, wo man mehr auf die Rahmen als
auf die Bilder giebt, so vergeudet er nicht nur seine
eigenen Mittel, sondern legt der heimischen und
damit der nationalen Entwickelung schwere Hinder-
nisse in den Weg.
"Das Ideal wäre, wenn sich in Hamburg eine
Anzahl von Männern und Frauen fände, die sich
vornehmen, alljährlich für eine bestimmte Summe
von unsern einheimischen Künstlern zu erwerben;