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folgen, wird die Rede auf die Ausstellung gebracht.
Wie es bei der praktischen Sinnesart der Hamburger
natürlich ist, fängt die gegebene Anregung bereits
an, zur Thätigkeit zu drängen.
„Denn heutzutage, wo die volkswirtschaftlichen
Fragen die Gemüter heftiger aufrütteln als die
Politik, die unseren Vätern im Vordergrund stand,
ist schon in weiteren Kreisen das Bewusstsein er-
wacht, dass man mit dem Besuch der Ausstellung,
dem Ankauf einiger Lose und der Verarbeitung der
Eindrücke in der Unterhaltung seine Pfiicht gegen
die nationale Arbeit nicht erfüllt hat.
„Aus diesem Bewusstsein hört man die Frage auf-
werfen: Was sollen wir thun? Kann der Einzelne
fördern, und wie soll er es anfangen?
„Die Antwort darauf ist: Sammeln; das Werk,
das man auf der Ausstellung lieb gewonnen, an sich
nehmen, es in seinem Hause, an seinem Herde als
Freund behandeln und im beständigen Verkehr mit
ihm die eigene Empfindung läutern, das Vermögen,
Kunst zu erkennen und zu geniessen, steigern und
stärken.
„Denn das ist die Wirkung, die das Kunstwerk
im täglichen Verkehr ausübt. Es ist ja kein todter
Schmuck, dessen Wert in der Materie steckt, sondern
ein lebendiges Wesen, das Lebenskraft enthält und
ausströmt.
„Wer die Wirkung des Kunstwerks zu Hause an
sich erfahren hat, dem ist auch die Überzeugung
gekommen, dass er die Püicht hat, seinen Kindern