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Vorsprung wieder einholen, den die deutschen Kunst-
städte durch eine energische Entwicklung des Aus-
stellungswesens gewonnen haben?
Die ersten drei Ausstellungen waren darauf an-
gelegt, das Hamburger Publikum, das, soweit es
nicht die grossen deutschen Ausstellungen regel-
mässig besucht hatte, seit Jahren von der Entwick-
lung kaum mehr berührt war, mit den herrschenden
oder ringenden Ideen wieder in Fühlung zu bringen.
Es sollte dies nicht etwa dahin führen, Hamburg
nun zum Tummelplatz aller künstlerischen Be-
strebungen der Welt zu machen, sondern vor allem
den örtlichen Bestrebungen den starken Anstoss zu
geben, dessen sie bedurften.
In den Jahren vorher war die Aufmerksamkeit
von verschiedenen Seiten auf die Wichtigkeit der
örtlichen Produktion gelenkt worden.
In diesen Reigen frischer Anregungen trat im
Winter 1893-1894, der dereinst als ein Wendepunkt
unseres heimischen Kunstlebens dastehen wird, der
Kunstverein mit der Wiederaufnahme der grossen
Kunstausstellungen.
Zwei der damals von allen hamburgischen
Zeitungen veröffentlichten orientierenden, von der
Kunsthalle ausgezogenen Notizen haben heute ein
besonderes Interesse, weil sie die Möglichkeit ge-
währen, die Absichten der Veranstalter der ersten
Ausstellungen mit den Ergebnissen zu vergleichen
"Was beim ersten Gang durch die Räume den
hamburgischen Besucher am freudigsten berührt, ist