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Umfang ihre Stoife aus Hamburg und seiner nächsten
Umgebung geholt und mit diesen Werken erfreuliche
Aufnahme gefunden. Es Fangt schon an, als selbst-
verständlich zu gelten, dass ein Hamburger Maler
hamburgische Stoffe behandelt.
Auch die Wirksamkeit der Gesellschaft zur
Förderung der Amateurphotographie und der Gesell-
schaft Hamburgischer Kunstfreunde, die seit der Mitte
der neunziger Jahre sich organisiert haben, trägt seither
zu der künstlerischen Beobachtung der Heimat bei.
Beide Gesellschaften fassten den Plan, die Er-
gebnisse ihrer Jahresausstellungen zur Förderung
der Hamburgischen Bildnis- und Landschaftsradierung
zu verwenden, indem sie die Platten kauften und die
Abdrücke in Hamburg zum Selbstkostenpreis ab-
gaben, um zum Sammeln anzuregen.
Eine Reihe von Künstlern ergriff diese Gelegen-
heit, das in Hamburg gänzlich unangebaute Gebiet
zu betreten, und die Kommission für die Verwaltung
der Kunsthalle erwarb eine Kupferdruckpresse und
stellte sie für die Versuche zur Verfügung.
Seither ist eine grosse Anzahl von Kunstblättern
- Radierungen, Lithographien, farbigen Ätzungen
entstanden, die ihren Stoff der Umgebung Ham-
burgs entnehmen. Da sie sehr rasch vergriffen
werden, sind sie ausserhalb Hamburgs wenig be-
karmt. Dies Aufleben örtlicher Schatfensthätigkeit
ist um so erfreulicher, als um 1890 Radierung und
Lithographie von Künstlern in Hamburg nicht mehr
gepflegt wurden.