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zahlreichen Freunde und Gönner beseelt haben.
Möge es ferner nicht an Förderern fehlen, die sich
der Entwicklung dieser Hamburgischen Abteilung
unserer Anstalt annehmen. Schon in ihrer jetzigen
Ausdehnung hat sie sich bei den deutschen Künstlern
und Kunstfreunden warmer Teilnahme zu erfreuen.
Wenn ihr die Gunst der Hamburger wie bisher
erhalten bleibt, wo ihr, was als lebendiger Beweis
ihrer beginnenden Volkstiimlichkeit gelten kann,
bereits Vermächtnisse zugewendet sind, und, nament-
lich in letzter Zeit, Stiftungen zum Gedächtnis Ver-
storbener, so wird sich auch ihre politische Be-
deutung fühlbar machen. Denn sie wird das Ver-
ständnis und die. Liebe für die nächste Heimat
pflegen und stärken und zur Entwicklung eines ge-
sunden und freudigen Lokalpatriotismus beitragen
helfen, der Wurzel bpfermütigen Eintretens für Stadt
und Reich.
Seit diese Einleitung niedergeschrieben wurde
(Anfang 1892, mit einigen Ergänzungen veröffentlicht
in der Neuen Deutschen Rundschau, Februar 1896),
hat sich die Lage in mehr als einer Beziehung ge-
ändert.
Die Hamburger Kunstfreunde sind von der früher
vorhandenen Abneigung, Motive aus der Heimat zu
erwerben, augenscheinlich zurückgekommen, denn
ältere und jüngere Künstler haben" sich in wachsendem
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