Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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gehabt, in Athen, Venedig, Florenz, Nürnberg, Ant- 
werpen, Paris, England und Japan, da ist ihre Kraft 
stets aus einer umfassend entwickelten lebendigen 
Kunst geflossen. 
Hamburg hat in unserm jahrhundert nicht weniger 
und keine geringeren künstlerischen Begabungen 
erzeugt als andere Städte, aber sie haben ihm keinen 
rechten Gewinn gebracht. Die Mehrzahl suchte und 
fand den Boden für ihre Entwicklung ausserhalb der 
Heimat, die Zurückkehrenden hatten schwer zu 
kämpfen und standen allein. Dies gilt namentlich 
für das letzte Drittel unseres Jahrhunderts. Der 
dekorativen Kunst sind die einheimischen Talente not- 
gedrungen mehr und mehr aus dem Wege gegangen. 
Dabei erscheinen die Verhältnisse in Hamburg 
für die Entwicklung einer lebenskräftigen lokalen 
Kunst weit günstiger als in den meisten andern 
deutschen Städten. Die durchschnittliche Wohlhaben- 
heit und der starke Lokalpatriotismus könnten einer 
kräftigen Produktion den Boden bereiten, und die 
Möglichkeit einer ganz freien, von akademischen 
und andern Schranken unbeengten Kunst darf nicht 
gering angeschlagen werden. Dazu ist Hamburg, 
wenn es will, immer noch die alte Metropole der 
Niedersachsen, nach der die umliegenden Provinzen 
schauen. 
Kopenhagen, nicht in demselben Grade wohl- 
habend, trägt eine der angesehensten und eigen- 
artigsten Malerschulen Europas. Das Einzige, was 
es vor Hamburg voraus hat, seine Eigenschaft als
	        
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