Seit
wunden
langer Zeit bildet die Portraitmalerei einen
Punkt in unserer künstlerischen Produktion.
Von den Leistungen einzelner ganz hervorragender
Begabungen abgesehen, können wir uns mit dem
Besten, was namentlich die Engländer hervorbringen,
nicht messen. Die Bildnismalerei ist bei uns zu
sehr eine Spezialität geworden. Seit dem Anfang
unseres jahrhunderts haben viele der grössten,
künstlerischen Begabungen sie grundsätzlich nicht
für voll angesehen, während vom 15. bis zum 18.
]ahrhundert das Bildnis vollkommen gleichwertig
neben den freien Schöpfungen der Phantasie oder
der Naturempündung stand.
Wie die Landschaften und Architekturstücke in
der Sammlung nicht als Ansichten sondern als Bilder
gedacht waren, so sollten auch die Bildnisse über
den ersten Zweck hinaus, die Züge verehrter Menschen
für die Mit- und Nachwelt festzuhalten, zugleich
Kunstwerke im höchsten Sinne sein. Denn das allein
sichert dem Bildnis unter allen Umständen die Achtung
der kommenden Geschlechter. Dieses Ziel schien
am sichersten erreichbar, wenn für die Aufgabe
Künstler" interessiert wurden, denen das Bildnis in
demselben Sinne ein künstlerisches Problem bedeutet
wie die Landschaft oder das Figurenbild. Es stand
dabei zu hoffen, dass die Ergebnisse nach und nach
als neue Anregung den einheimischen Besuchern
und unsern Bildnismalern von Beruf zugute kommen
würden.
Die
umsichtige
Förderung
des
monumentalen