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In fast allen diesen typischen modernen Gross-
städten ist soweit sie nicht Residenzen sind
bisher nur für die niedere Bildung gesorgt worden.
ln jüngster Zeit erst hat man angefangen, die
Möglichkeit höherer Ausbildung ins Auge zu fassen
und ihre Notwendigkeit auch für die Bewohner der
grossen Handels- und Industriestädte ohne Universi-
täten und Akademien einzusehen. Man scheint er-
kannt zu haben, dass mit der allgemeinen Verbreitung
einer niedern Bildung noch nicht viel erreicht ist, dass
nicht nur für Soldaten, sondern ebenso notwendig für
Offiziere gesorgt werden muss. Bücher- und Lese-
hallen, Hochschulkurse, F ortbildungsschulen aller
Art sind eingerichtet und wirken. Man hat an vielen
Orten begonnen, durch Volksunterhaltungsabende
die Herzen für edlere Vergnügungen zu gewinnen.
Wie steht es in den amerikanischen, englischen,
skandinavischen Städten mit all diesen Fragen?
Auf den einzelnen Gebieten pflegen die deutschen
Fachleute orientiert zu sein, aber es fehlt in Deutsch-
land an einem Organ, das dauernd das Leben und
Wachstum im Organismus der modernen Grossstadt
beobachtet.
Hamburg ist
Warte.
für alle diese Dinge
eine vorzügliche
Im
Leben
IIIISCICI
Stadt
hat
die
Initiative
des
Individuums immer noch mehr Spielraum als anderswo
in Deutschland. Hier werden thatsächlich eine Menge
Versuche zuerst gemacht, um später im Reich und
darüber hinaus Nacheiferung zu finden. Wenn die