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gemeinde, was überlässt sie der Unternehmungslust
des Einzelnen?
Und wie weit ist die allgemeine Anteilnahme des
Bürgers an städtischen Dingen entwickelt, wo schläft
er und überlässt die Regierung den Strebern oder
Spekulanten, die sich der Teilnahme an der Stadt-
verwaltung aus selbstsüchtigen Interessen zuwenden?
Giebt es Grossstädte, in denen die aus Vororten
entstandenen Stadtteile sich ein eigenes Gemeinde-
leben erhalten oder wieder erworben haben? Oder ist
das Elend allgemein, dass die einmal eingemeindeten
Vororte jegliches Interesse an sich selber verlieren
und aus der Hand der Centralverwaltung stumpf-
sinnig Wohlthaten empfangen oder stumpfsinnig die
Vernachlässigung ertragen?
Giebt es Städte, Stadtregieruxlgen oder Stadt-
verwaltungen, die von gesundem Ehrgeiz erfüllt sind?
Dies ist eine Kardinalfrage für die kulturelle Ent-
Wicklung.
Um einzelne Sonderfragen anzudeuten: Wie kommt
es, dass viele Städte mit ihren öffentlichen Bauwerken
entschieden Unglück haben, während andere durchweg
Treffer erzielen? Liegen die Ursachen in den Institu-
tionen? Wie weit in den Individuen? Dann wäre die
unendlich wichtige und in Hamburg praktisch noch
gar nicht angeschnittene Parkpolitik deutscher und
ausländischer Städte bei uns bekannt zu geben und
im Anschluss daran müssten die theoretischen Fragen
erörtert und die praktischen Forderungen gestellt
werden.