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steht es bei den Zwölfjährigen? Kleine Kinder
zeichnen ohne Furcht und Bangen, was in den Kreis
ihrer Vorstellung kommt, und zeichnen mit Freudig-
keit. Wie weit wird dies in der Schule beachtet und
entwickelt? Sollte es nicht möglich sein, die Un.
befangenheit zu erhalten durch alle Stufen, bis das
sichere Können erreicht ist?
Es muss überall und beständig nicht von der
Wissenschaft, dem Stoff, nicht von dem Vorstellungs-
kreis des Erwachsenen, sondern von der Natur des
Kindes ausgegangen werden. Nur die Methoden
führen zum Ziel, die so tief begründet sind.
Eins aber darf dabei nie vergessen werden, die
Kinder sind ein heiteres Geschlecht. Sie leben noch
heute in einer glückseligen Welt, die Jahrtausende
hinter uns liegt, in einem goldenen Zeitalter. Was
sie packen soll, was ihnen lieb werden soll, muss
heiter sein. Und alles, was ihnen geboten wird, muss
ihnen lieb werden. Das ist die beste Schule, in der
bei der ernstesten Arbeit am meisten gelacht wird.
Soweit es möglich, ist überall von der durch die
nächste Heimat gegebenen Grundlage auszugehen.
Die Schule hat nicht bloss mit dem zu rechnen, was
sie selber mitteilt, sondern überall heranzuziehen, was
das tägliche Leben ausserhalb der Schule lehrt. Es
ist einer der schwersten Fehler der heutigen Praxis,
dass dieses ungeheure Erfahrungswissen so wenig in
Anschlag gebracht wird. Die Schule hat überall die
Verbindungen herzustellen.
Engere Beziehungen zu den Eltern und den ins