Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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alles Wissen zur Verfügung stehen. Dies wird am 
sichersten erreicht, wenn es von der ersten Stunde 
einem Können dient. 
Können 
ist 
die 
höchste 
Macht. 
Verstehen 
und 
selbständig untersuchen können, mitzuempfinden und 
nachzuempiinden vermögen, geht über alles mecha- 
nische Wissen weit hinaus. 
Die Fähigkeit zu empfinden ist durch die genaue 
Betrachtung einzelner Gegenstände der Natur  im 
Naturgeschichtsunterricht, bei Ausflügen vor der 
Natur  und einzelner Kunstwerke  Bilder, Bau- 
werke, Statuen, Gedichte, Musikwerke  zu ent- 
wickeln. Ohne diese Grundlage ist eine geschicht- 
liche Behandlung der Kunst und der Litteratur für 
die wirkliche Bildung nicht bloss wertlos, sondern 
sogar gefährlich. 
Auf allen Gebieten ist sodann vor allen Dingen 
Ausdrucksiähigkeit anzustreben. Es kommt nur darauf 
an, dass die von der Natur gegebene Fähigkeit nicht 
erst einschläft. Wo wir die heutige Entwickelung des 
Kindes beobachten, finden wir immer wieder, dass die 
natürliche Begabung von irgend einem Punkte an 
unterdrückt wird, vornehmlich durch die Anerziehung 
falscher Scham, durch die Untergrabung der Unbe- 
fangenheit, die Entwöhnung vom Beobachten, die Zer- 
störung des persönlichen Mutes. Kleine Kinder pflegen 
mit hellem, sicherem Ansatz zu singen. Was wird in 
der Schule daraus? Kleine Kinder erzählen und plau- 
dern ganz unbefangen über alles, was sie erleben. 
Wie steht es damit nach dem ersten Schuljahr, wie
	        
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