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In aller Kürze möge der wesentliche Inhalt der
gewonnenen Grundsätze angedeutet werden.
Es wird sich nicht um die Beseitigung vorhandener
und ebensowenig um die Einführung neuer Unterrichts-
gegenstände handeln daran herrscht ja kein Mangel,
sondern urn eine Vertiefung und Bereicherung
der vorhandenen Methoden. Überall ist die un-
mittelbare Berührung mit den Dingen
Das Gedächtnis darf nicht nur als
anzustreben.
ein mecha-
nisches Werkzeug zur Bewältigung toten Stoffes
ausgebildet werden, sondern ist vielmehr als eine
lebendige Kraft im Dienste des prüfenden und ver-
gleichenden Verstandes zu erziehen. Als solche kann
es ohne Gefahr weit mehr als bisher belastet werden,
und es wird mit spielen-der Leichtigkeit und Freudigkeit
ungeahnte Aufgaben bewältigen. Das Ziel des Unter-
richts besteht nicht bloss und nicht in erster Linie
in der Mitteilung des Stoffes, sondern in der Ge-
wöhnung an eine zwingende Methode zu beobachten
und nachzudenken, also in der Entwicklung von
Kräften. Es muss das Bedürfnis erweckt werden,
vor jeder neuen Erscheinung zu versuchen, wie weit
die unmittelbare Beobachtung und die vorsichtige
Anwendung des vorhandenen Wissens führt, und erst
wenn diese Mittel erschöpft sind, nach Hilfe von
Menschen und Büchern zu suchen. Aller Unterricht
sollte eine Anleitung sein, der Welt selbständig und
unabhängig gegenüberzutreten und in befestigter Ge-
wohnheit das erarbeitete Wissen zum Erwerb neuer
Kenntnisse
benutzen.
jedem Augenblick muss
In