Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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Da die Mittel zum Andenken an verstorbene Kunst- 
freunde von deren Hinterbliebenen und Freunden ge- 
stiftet sind, tragen die einzelnen Reihen deren Namen : 
Glitzablätter, Westenholzblätter u. s. w. 
Die bisherigen Erfahrungen sind sehr günstig. 
Blätter, die sich zum Einrahmen eignen, wurden 
in der Regel sehr rasch verkauft, und es sind bereits 
einzelne Sammler vorhanden, die sich bemüht haben, 
den ganzen Umfang der bisherigen Produktion in 
ihren Mappen zu vereinigen. 
Nach alten Erfahrungen ist die Zeit nicht fern, 
wo weite Kreise einheimischer Kunstfreunde sich um 
den Besitz dieser Incunabeln der jungen künstle- 
rischen Bewegung in Hamburg bemühen werden. 
Eine Schwierigkeit erwächst aus einer gewissen 
Abneigung des Künstlers, an ein vorhandenes Be- 
dürfnis zu denken. Das Zeitalter der Ausstellungen 
hat den Künstler daran gewöhnt, Kunst an sich zu 
machen. Es kommt ihm leicht der Gedanke, für 
einen klaren und bestimmt erkennbaren Zweck zu 
schaffen, sei unter seiner Würde. 
Auch diese Abneigung wird einer gesünderen Auf- 
fassung weichen. Sollte es nicht für den schaffenden 
Geist ein Sporn sein, zu beobachten, wie ein 
wachsender Kreis seinen Werken entgegenharrt? 
Die Vorstellung, dass in vielen Zimmern, deren 
Bewohner Gemälde nicht erwerben können, Wände 
auf Originalradierungen, Lithographien und Farben- 
drucke warten, dass Stoffe aus der Heimat dort em- 
pündende Herzen treffen, dürfte doch im Grunde etwas
	        
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