Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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Mappen heraus, die man billig erwerben kann, eine 
ganze Sammlung oft für den Preis, den der gute 
Druck eines einzelnen Blattes kosten müsste. 
Das Publikum will jedoch keine Mappen. Es 
mag sich nicht zwingen lassen, zwanzig Blätter zu 
kaufen, wenn ihm nur eins gefällt. Es ist sehr miss- 
trauisch gegen Mappen, und mit Recht, wie die Er- 
fahrung immer wieder beweist, denn die Vorstellung, 
zu einer Sammelmappe beitragen zu müssen, übt 
auf die Künstler einen unangenehmen Zwang aus. 
Es kam dann noch hinzu, dass es im Hause kein 
unbequemeres Möbel giebt als die grosse, sperrige, 
staubsarnmelnde Mappe. 
Die Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde 
hat unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte 
eine andere Art der Publikation beschlossen. 
Sie erwirbt die Platten und giebt die Drucke 
annähernd zum Selbstkostenpreis, mithin so wohl- 
feil. dass sie jeder Börse zugänglich bleiben. Nie- 
mand ist gezwungen, eine Serie zu nehmen, jeder 
kann sich nach seinem Geschmack aussuchen, was 
zu besitzen ihm Freude macht. Die meisten der 
bisher publizierten Blätter können auch für den 
Wandschmuck benutzt werden. Dem Kunsthandel 
kann diese Form des Verlags nicht zugemutet werden, 
weil der Gewinn zu gering und das Risiko zu gross 
ist. Sobald ein Kreis von Sammlern gebildet und 
das Publikum im allgemeinen aufmerksam geworden 
ist, kann diese Form der Publikation eingeschränkt 
oder verlassen werden.
	        
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