IZI
Auf diesem
letzteren Gebiet setzt
sie
eine Arbeit
der
Kunstvereine
fort.
Dass diese schon in den zwanziger Jahren be-
gannen, für den Wandschmuck sogenannte Nieten.
blätter, Lithographien und Stiche nach alten und
neuen volkstümlichen Bildern herauszugeben, führte
ihnen viele Mitglieder zu. Diese fast umsonst ver-
teilten Kunstwerke wurden in unzähligen Familien
mit Freuden aufgenommen. Millionen von Abdrücken
sind auf diese Weise verbreitet worden. Es wurde
nicht sogleich gemerkt, dass die Empfänger damit
ihrem Geschmack und ihrer Gesinnung ein Armuts-
zeugnis ausstellten. Erst nach und nach lernte man
empfinden, dass es heisst, ein offenes Bekenntnis
seiner Unselbständigkeit oder Gleichgültigkeit ablegen,
wenn man ein Kunstwerk an seine Wand hängt, das
man nicht selber gewählt hat, das von dem Vorstand
eines Vereins mit Berücksichtigung des Geschmacks der
Mehrzahl ihrer Mitglieder ausgesucht ist.
Dass auch seine Gesinnung blossstellte, wer aus
Rücksicht auf die Wohlfeilheit in sein Haus nahm,
was andere ausgesucht hatten , wurde noch seltener
und noch später gefühlt. Da nach Kunstbesitz ein
Herzensbedürfnis in breiteren Schichten nicht vor-
handen war, schien jede Ausgabe für ein Kunstwerk
zu hoch. Man suchte den Schein des Besitzes mög-
lichst wohlfeil zu erlangen.
Die Zustände hatten sich im Laufe der Zeit jedoch
geändert und die Kunstvereine ernteten im letzten
Drittel des neunzehnten jahrhunderts für ihre Kunst-