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auf über fünfzig erweitert, und die Zahl der Ab-
bildungen musste verdreifacht werden.
„Was nun vorliegt, ist kein Werk der Kunst-
geschichte, sondern der Kunstpflege. Sein Zweck
liegt nicht in der Vermehrung und Verbreitung
kunsthistorischen Wissens, sondern in der Pflege der
Fähigkeit und der Gesinnung, die die gegenwärtige
und die kommende Kunst tragen sollen. Ist das
Bewusstsein in Hamburg erst einmal vorhanden,
dass wir eine alte, reiche und bedeutende künst-
lerische Vergangenheit haben, so lässt es sich wohl
unschwer in den Willen zu neuer That umsetzen.
"Man soll alles nur wissen, des Thuns willen."
Die Gesellschaft bamburgischer Kunstfreunde,
deren Organisation eine grössere Beweglichkeit ge-
stattet, hat sich für ihre Verlegerthätigkeit seit 1894
ein weites Feld erobert. Sie giebt ein Jahrbuch
heraus, das von den Mitgliedern illustriert wird, eine
hamburgische Liebhaberbibliothek: Neudrucke ham-
burgischer Familienchroniken von litterarischer Be-
deutung, Biographien hervorragender Männer, Neu-
drucke von Werken älterer einheimischer Schriftsteller,
Reproduktionen nach den Werken der nationalen
Meister der Reformationszeit (Dürer, Holbein) und
schliesslich Originalradierungen und Lithographien
hamburgischer Künstler.