Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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das Weben gelernt und die neue Technik zu Hause 
weiter gepflegt, und einige andere Hamburger Damen 
haben nach Entwürfen hiesiger Künstler oder nach 
eigenen Entwürfen in Scherrebeck oder auf hol. 
steinischen Dörfern, wo die Technik noch geübt wird, 
Gegenstände des Bedarfs herstellen lassen. 
Von dem Allen giebt unsere Ausstellung nun zum 
ersten Male eine Übersicht und zwingt uns damit, 
zur Einführung der neuen Technik überhaupt Stellung 
zu nehmen. Ist es geraten, die schon viel zu vielen 
Handarbeiten, die im deutschen Hause gepflegt 
werden, noch um eine neue Technik zu vermehren? 
Sollen die deutschen Frauen und Jungfrauen nicht 
lieber Sport treiben als nach alter Sitte bei den 
Handarbeiten hocken? 
Der Einwurf ist nicht ohne Berechtigung, aber 
es handelt sich nicht um eine Vermehrung der 
Handarbeiten, sondern um den Versuch einer Re- 
organisation. 
Dass die technische Beschäftigung der Frauen 
im deutschen Hause sehr im Argen liegt, kann nicht 
geleugnet werden. Es wird viel zu viel gestickt, 
gehäkelt, geklöppelt, und die ganze Sache steht bis 
auf seltene Ausnahmen im Dienst eines furchtbar 
verkommenen Geschmacks und des völligen Un- 
Vermögens, einen Unterschied zu erkennen zwischen 
albernen Überiiüssigkeiten und dem, was das Leben 
nötig hat. 
Also wäre 
bei 
der 
Reform 
derß 
Handarbeiten 
Zll 
fordern, dass eine Beschränkung und Vertiefung eintritt. 
Lichtwark, Aus der Praxis. 8
	        
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