Volltext: Aus der Praxis ([Bd. 5])

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tretens von William Morris und führt schliesslich ein 
in die Thätigkeit der 1884 gegründeten Gesellschaft 
für häusliche Kunstpflege. 
Als dieser Verein gegründet wurde, fand er bei 
den Fachleuten den gebührenden Widerstand oder 
wenigstens die übliche Nichtbeachtung. Seine Gründer 
waren Dilettanten, sein Ziel war, die dilettantische 
Beschäftigung mit den Kleinkünsten als ein soziales 
Hebungsmittel und als eine volkswirtschaftliche Kraft- 
quelle in den unteren Volksklassen zu entwickeln. 
Der rasche und wachsende Erfolg zog aber sehr bald 
die Aufmerksamkeit und die wohlwollende Förderung 
der Fachleute heran. In dieser Beziehung scheint das 
englische Wesen sich vom deutschen zu unterscheiden. 
Die Mitglieder der Gesellschaft errichteten Werk- 
stätten, in denen sie unentgeltlich in Holzarbeiten, 
Korbflechterei, Metall, Lederarbeiten, Buchbinderei, 
Weberei, Stickerei, Töpferei unterrichteten. Die 
Erzeugnisse wurden alljährlich auf einer grossen Aus- 
stellung in der Alberthalle verkauft. Vor fünfzehn 
Jahren begann der Verein mit vierzig Kursen, 
jetzt unterhält er s e c h s h u n d e r t. Und es hat 
sich eine Abzweigung gebildet, derie beits mehr als 
die Hälfte der Schülerzahl erreicht hat. 
Das Grosse liegt ausser in der sozialpolitischen 
Leistung in dem gesunden Grundsatz des Werkstatt- 
unterrichts, von dem sich die staatlichen Gewerbe- 
schulen in Deutschland, die nach dem Vorbild der 
Akademien aufgezogen waren, zu unserem Unheil 
so weit entfernt hatten.
	        
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