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dass "den Mitgliedern die möglichst weitgehende
Ausbildung ihres künstlerischen Geschmacks und
ihrer Fertigkeit in zeichnerischen und malerisghen
Aufnahmen, soweit sie im Rahmen eines ausübenden
Kunstliebhabers liegen," gewährt werden soll. Die
Mittel sind Zeichen- und Malkurse für Landschafter
unter der Leitung tüchtiger Künstler, Herausgabe
eigener litterarischer und künstlerischer Arbeiten,
Veranstaltung von Vorträgen und gemeinsamen Aus-
flügen zum Skizzieren nach der Natur und die Grün-
dung einer Vorlagensammlung. Eine Reihe namhafter
Wiener Künstler ist für den Unterricht und für die
Leitung von Ausflügen gewonnen.
Die Erfolge werden von Leisching mit besonderer
Wärme besprochen, namentlich wird darauf hinge-
wiesen, dass die Österreichischen Dilettanten sich
auf die Naturstudie beschränkt haben und keine
Bilder malen.
Die Ausstellung des Brünner Museums 1896
umfasste, wie die unsere von 1894, alle künstle-
rischen und kunstgewerblichen Techniken, die von
Dilettanten ausgeübt werden. Es war, wie die unsere,
eine grosse Heerschau, und bereits konnten aus
Hamburg die ersten Publikationen der Gesellschaft
I-lamburgischer Kunstfreunde vorgeführt werden. Die
Museen in Laibach und Graz folgten mit ähnlichen
Unternehmungen. Der im Jahre 1900 begründete
Verband österreichischer Gewerbemuseen hat sich,
nach Leisching, die Aufgabe zu stellen, die Forde-
rungen des ernsten Dilettantisrnus und seines Ver-
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