Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

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Es wird niemandem einfallen, gegen die 
Photographie anzukärnpfen oder den Umfang 
der Thätigkeit unserer Photographen einschrän- 
ken zu wollen. Das wäre ein Kampf mit Wind- 
mühlen. In allen Kreisen ist das Bedürfnis nach 
oft wiederholten Aufnahmen vorhanden und lässt 
sich nicht ausrotten, selbst wenn damit etwas 
Wesentliches gewonnen wäre. 
Aber etwas anderes ist möglich: die Bildnis- 
photographie künstlerisch zu vertiefen. 
Den Anstoss dazu dürfen wir nicht von 
dem Berufsphotographen erwarten, wenn auch 
einzelne ernsthafte Bestrebungen anerkannt wer- 
den müssen. Er ist als Geschäftsmann von sei- 
nem Publikum abhängig und muss es machen, 
wie es Verlangt wird. 
Hier muss der Amateurphotog-raph einsetzen, 
der ganz unabhängig ist. Von ihm verlangt 
niemand Retouche, und er kennt die Menschen, 
die er aufnimmt, besser als der Photograph 
seine Kunden kennen kann, die nur in Sonn- 
tagskleidern zu ihm kommen. Fürs Kinderbi1d- 
nis hat er schon Bresche gebrochen. Wenn 
allmählich das Publikum durch die neue Auf- 
fassung der Photographie an die Wahrheit ge- 
wöhnt worden ist, wird es auch in der Kunst 
den Mut der Persönlichkeit wieder finden. 
Aber um diese wichtige Funktion ausüben 
zu können, muss der Amateurphotograph sich 
selber zunächst erziehen. Eine genauere Kennt- 
nis der Bildniskunst der vergangenen Epoche
	        
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