Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

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gelegentlich an Pose. Es ist fraglich, 0b die 
Menschen Wirklich alle so gut stehen und sitzen 
konnten, und 0b sie so schöne Hände so absicht- 
lich zur Schau trugen. Selten gehen die Maler, 
Wie bei einigen vornehmen F rauenbildnissen und 
denen befreundeter Künstler, ins Intime. Aber 
vornehmere Bildnisse sind nicht gemalt worden. 
Zur selben Zeit trug Holland eine Bildnis- 
kunst ganz anderer Art. Niemals ist das Bild- 
nis so sehr ein Lebensbedürfnis Weiterer Volks- 
kreise gewesen, niemals hat 
Fülle von Motiven entwickelt. 
GS 
eine 
ähnliche 
Die Holländer haben zuerst den ganzen Kreis 
der Möglichkeiten umschrieben, vom Gruppen- 
bildnis, das Dutzende von Männern in Lebens- 
g-rösse vereinte, vom Familienbildnis bis zu den 
kleinen Kabinettstücken von Terburg und den 
Miniaturen, die als Schmuck getragen wurden. 
Das zweite Haupt der Schule, Frans Hals, War 
ausschliesslich Bildnismaler, und das umfassende 
Genie der Schule, Rembrandt, vertiefte auch das 
Bildnis, Wie in dem wunderbaren vSix am F en- 
sterw. Es ist sehr lehrreich, dieses Werk mit dem 
Gisze von Holbein im Berliner Museum zu ver- 
gleichen. Six steht lesend mit dem Rücken 
gegen die Fensteröffnung gelehnt, um mit dem 
Schriftstück, das er studiert, das letzte Abend-i 
licht auszunutzen, das über ihn hinwegflutend in 
den Ecken des vornehmen Gemaches verdäm- 
mert. Das Bildnis ist hier so sehr Bild geworden, 
dass es in unserem Jahrhundert in Meissoniers.
	        
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