Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

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Publikum in der Photographie aus dem Wege 
gegangen ist, hat es allmählich auch in der Bild- 
niskunst zu ertragen verlernt. Es verlangt jetzt 
auch vom Künstler, was es beim Photographen 
durchgesetzt hat: Schmeichelei. 
Unsere Gesellschaft zur Förderung der Ama- 
teurphotographie hat die Pflege des Bildnisses 
auf ihr Programm gesetzt. 
Der Erfolg wird davon abhängen, wie Weit 
sich die arbeitenden Mitglieder in ihre Aufgabe 
vertiefen. 
Dazu gehört das Studium des gesamten Ge- 
bietes der Bildniskimst, soweit die Dokumente 
vorliegen. Die Aufgabe unserer Zeit lässt um 
so schärfer sich formulieren, je besser wir er- 
kannt haben, worin frühere Epochen ihr Ziel 
gesucht, und wie sie es erreicht haben. 
Die Bildnismalerei ist immer Dokument, 
selbst WO sie es nicht sein möchte. Sie kann 
nichts verhüllen und nichts verbergen. Jede 
Grösse und jede Schwäche des Geschlechtes, 
dem sie dient, muss sie an den Tag bringen. 
Die Geschichte der Bildnismalerei ist Wesentlich 
Kulturgeschichte. Sie lehrt uns am unmittel- 
barsten, was jedes Geschlecht war oder was es 
scheinen wollte. Deshalb kann von einer Ent- 
wickelung der Bildnismalerei nicht die Rede sein. 
Es findet im Grunde kein Fortschreiten, keine 
Steigerung statt, sondern ein immer wiederholtes 
Abbrechen und wieder von vorn Beginnen. jede 
Generation hat ihr eigenes Ideal und sucht es
	        
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