Das gewöhnliche Arbeitsfeld des Amateur-
photographen ist die Landschaft.
Es liegt jedoch ein anderes wichtiges Gebiet
vor ihm, das er seltener und mehr zum Scherz
zu betreten pflegt, wo wir jedoch, was für die
Landschaft nicht so unmittelbar Geltung hat,
seine Hilfe ernstlich brauchen.
Das ist die Bildnisphotographie.
Die Bildniskunst hat durch die Photographie
einen schweren Schlag erlitten. Weite Gebiete,
wie die der Radierung, des Kupferstiches, der
Lithographie, sind seit dem Aufkommen der
Photographie verödet. Die Miniaturmalerei ist
so gut wie gänzlich zu Grunde gegangen, die
Ölmalerei Wesentlich eingeschränkt.
Im Dienste eines unerzogenen Publikums,
das sich unter allen Umständen schrneicheln las-
sen will, hat die Bildnisphotographie allmählich
auf die Kunstmittel, die in ihrem Bereich liegen,
verzichten müssen. Die alten Daguerreotypien
pflegen sehr viel künstlerischer zu sein, als die
neuesten Aufnahmen. Alle Anstrengungen ein-
zelner Bemfsphotographen sind dagegen bei uns
nicht aufgekommen. Und die Wahrheit, der das