Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

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sie hier. Vor allem können wir den obersten 
Grundsatz lernen, dass das dunkle Leder zu ver- 
meiden ist. Liebenswürdigeres als gelbes Kalb- 
leder mit reicher Vergoldung und Schildern in 
Türkisblau, in zartem Rot oder Grün lässt sich 
nicht denken. Die Wahl der Farben fordert ein 
eigenes Studium. Hier kann der Liebhaber auf 
die Leistungsfähigkeit der Lederfabrikation von 
grossem Einfluss werden. 
Es kann. nicht ausbleiben, dass sich der 
Dilettantismus auch bei uns der Buchbinderei 
zuwendet. Dass Bücherfreunde sich ihre Biblio- 
thek selber binden, kommt in Deutschland schon 
häufiger vor, als man denken sollte. Aber es 
fehlt dabei fast immer die Absicht, künstlerisch 
zu arbeiten, und dessen bedarf es jetzt gerade. 
Denn wir können von unseren Buchbindern 
so wenig wie von irgend einem anderen deut- 
schen Handwerker erwarten oder verlangen, dass 
er nach neuen Formen sucht. Bisher haben sich 
unsere Buchbinder mit seltenen Ausnahmen be- 
gnügt, nach alten Mustern zu arbeiten. Wer 
etwas anderes von ihnen beansprucht, verkennt 
ihre Fähigkeit und ihre ökonomische Lage. 
Nur der Liebhaberbuchbinder von eigenem 
Geschmack und im Besitz zeichnerischen Kön- 
nens wird vorläufig bei uns imstande sein, neue
	        
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