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Freilich haben die letzten Jahrzehnte schon
einige Besserung gebracht. Unsere Buchbinder
vermögen hohen Anforderungen zu genügen.
Namentlich in Hamburg, wo das Leder über-
haupt eine so vielseitige Verwendung in der
Dekoration erfahren hat, wird der Einband von
zahlreichen Liebhabern nicht mehr als eine Sache
der blossen Bestellung angesehen, sondern als
ein Feld eigenen Studiums und selbständiger
Überlegung.
Deshalb erschien es der Gesellschaft Ham-
burgischer Kunstfreunde wichtig, diesen Bücher-
freunden die kostbaren Drucke ihrer Liebhaber-
bibliothek zur Verfügung zu stellen, und in ihren
Jahresausstellungen dürfte der Liebhabereinband
künftig einen hervorragenden Platz einnehmen.
In den Sitzungen des vergangenen Jahres
ist die Einbandfrage Wiederholt erörtert, und
bei der Betrachtung alter und moderner Muster-
leistungen ist die Möglichkeit erwogen, wie weit
der Liebhaber sich aus Eigenem am Schmuck
seiner Bibliothek zu beteiligen vermag.
In den meisten Fällen wird ein eingehendes
Studium der Werke älterer Zeit die Grundlage
und den Ausgangspunkt neuer Versuche bilden.
Der Bucheinband in der dekorativen Gestalt,
die wir heute anstreben, existiert eigentlich erst