Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

Der Deutsche liebt das Buch nicht mehr. 
Er gesteht es zwar nicht gern zu, und wenn 
es behauptet wird, pflegt er zu protestieren. 
Aber wenn die Bücher in Deutschland ge- 
liebt würden, wie bei unseren Nachbarn, würden 
wir sie dann nicht geschmackvoller ausstatten 
in Lettern und Papier? Würden wir reiche Häu- 
ser mit allem Luxus finden, in denen die Biblio- 
thek durch einen winzigen Grlasschrank vertreten 
ist mit einigen Dutzend üblicher Klassiker in 
Kaliko mit wilder Goldpressung? 
Nicht immer war es so. Vor hundert Jahren, 
als wir ein armes Volk waren, wurde das Buch 
anders behandelt. Freilich besassen wir damals 
litterarische Interessen, die tiefer und weiter 
gingen als heute. 
Deutsche Privatbibliotheken, soweit sie über- 
haupt vorhanden sind, pflegen schlecht gebunden 
zu sein. Wie gering im allgemeinen das Ver- 
ständnis für die Freude ist, die der Bücherlieb- 
haber auch am Einband hat, davon Wissen 
die Wenigen Bücherfreunde ein Lied zu singen. 
Achselzucken und Kopfschütteln sind noch die 
mildesten Formen, in denen sich die tiefe Miss- 
billignng zu äussern pflegt.
	        
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