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was einmal gegolten hatte, obgleich es auch bei
ihnen Künstler giebt, die sich an die Beham und
Solis unserer Renaissance anlehnen, sondern sie
gaben dem Exlibris einen neuen Inhalt. Fast
alle grossen englischen Maler unserer Epoche
sind an der Ausbildung des Exlibris beteiligt.
Als bahnbrechender Spezialist ist seit einigen
Jahren Anning Bell aufgetreten, der einen eigenen
Typus ausgebildet hat. Keiner hat wie er das
Geschick, Figuren und Ornamente zu einem vor-
nehmen und im edelsten Sinne dekorativen Gan-
zen zu verschmelzen.
Die Franzosen haben keinen Spezialisten von
dieser Originalität hervorgebracht.
In Berlin ist in jüngster Zeit I. Sattler her-
vorgetreten und hat eine sehr grosse Zahl geist-
reicher Kompositionen geschaffen.
Für Dilettanten sind aber die meisten dieser
Entwürfe als Vorbilder nicht zu empfehlen, da
sie zuviel Figiirliches enthalten.
In der Regel wird ihnen das Wappen doch
am nächsten liegen, namentlich in Hamburg.
Neben dem Wappen giebt dem Dilettanten
die Blume dankbare Motive, die er zu beherr-
schen vermag. Namentlich für das Bücherzeichen
der Frau liegt es nahe, deren Lieblingsblume
zu Grunde zu legen.
Auch das Stillleben dürfte mehr als bisher
zu beachten sein, denn es wurde noch wenig
verwendet, und aus dem bürgerlichen Berufe
des Besitzers lassen sich leicht allerlei Motive
St!