Volltext: Vom Arbeitsfeld des Dilettantismus ([Bd. 13])

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Es ist, als 0b man in unserer Generation erst 
entdeckt hätte, was für ein köstliches Gefäss für 
die Erfindung aller denkbaren Gestalt das Bücher- 
zeichen bietet. 
Ursprünglich ist es, wie Buchdruck, Holz- 
schnitt und Kupferstich, eine deutsche Erfindung. 
Es hatte erst Sinn, als der einzelne viele Bücher 
besitzen konnte und als er begann, sie seinen 
Freunden zu leihen. Manuskripte hatte man 
nicht verliehen. Wenn man sie mit seinem 
Wappen schmückte, so geschah es im selben 
Sinne, der es auf dem Schranke oder über dem 
Portale anbrachte. 
Die ersten deutschen Bücherzeichen stammen 
noch aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Im sech- 
zehnten schufen die grössten deutschen Künstler, 
Dürer vor allen, auf diesem Gebiet. Das Wappen 
gab fast ausnahmslos das Motiv. 
Ununterbrochen blieb das Bücherzeichen in 
Geltung bis in unser Jahrhundert, ganz wurde 
es nie abgeschafft, wenn es auch, wie die meisten 
alten Formen, zu unserer Zeit allmählich in Kunst- 
losigkeit verkam. 
Dann erfolgte in England, Frankreich und 
Deutschland ein neuer Aufschwung. Künstler 
und Dilettanten griffen nach dem neuen Aus- 
drucksmittel, es fanden sich Sammler  zuerst, 
wie es Sammler aller möglichen Dinge giebt, 
Sammler an sich, denen das Objekt einerlei ist, 
dann Liebhaber, die auf Kunst ausgingen. Und 
schliesslich bildeten sich sogar Gesellschaften für 
Lichtwark, Arbeitsfeld d. Dilettantismus. 5
	        
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