04
daneben doch ernsthaft bearbeiten. Es bildet
gewissermassen eine Ergänzung zum Bücher-
zeichen. Dass es keine blosse Spielerei ist, weiss
jeder, der es in Gebrauch genommen. Nur muss
man es reichlich zur Verfügung haben und einen
Behälter zur Aufbewahrung machen lassen, am
besten einen Kasten, der das Herausnehmen er-
leichtert. Praktisch ist dabei hinten im Inneren
eine nach vorn geneigte Platte
die oberen Blätter vertreibt.
einzulegen ,
die
Die Form des Lesezeichens bietet der raum-
füllenden Phantasie sehr viel Anregung. Man
kann sich begnügen, oben ein kleines Wappen,
eine Blume oder dergleichen anzubringen, dann
bleibt eine Fläche für Notizen frei. Man kann
die ganze Fläche bedecken, indem man von oben
eine Ranke herabhängen, von unten eine Pflanze
hinaufwachsen lässt aus der Erde, aus einem
Gefäss. Ein deckendes Grundmuster lässt sich
denken, und wer die Figur beherrscht, kann sie
in mancherlei Stellung und Bevsßgung dem
Raume anpassen. Auch landschaftliche Motive
fügen sich dieser Raumfigur, die an die des
japanischen Kakemono erinnert, auf die mannig-
faltigste Weise ein.
Viele alte Ausdrucksformen des künstle-
rischen Vermögens hat unsere Kunst wieder
aufgenommen, die Malerradierung und -Lith0-
graphie, die Medaille, die Plakette. Aber ausser
dem Plakat hat kaum eine andere so gänzlich
neue Gestalt gewonnen wie das Bücherzeich en.